Die Geschichte von May & Diana 

Im Januar 2024 kam May zu uns, eine kleine Stute mit hochgebogenen Hufen und einem sichtbar abgemagerten Körper. Zunächst dachten wir, sie hätte einen starken Blähbauch vom Stroh, das sie täglich gefressen hatte. Unser erster Gedanke war, sie wieder aufzupäppeln und ihre Hufe zu behandeln – eine echte Herausforderung, weil May sich ungern an den Hufen anfassen ließ. Doch mit viel Geduld und Liebe gewann sie langsam unser Vertrauen, wurde wieder lebhafter und zeigte endlich wieder Spaß am Laufen. Wir haben alles getan, um ihr das Leben so angenehm wie möglich zu machen – schließlich wollten wir nur das Beste für sie.

Nach vier Wochen stellten wir fest, dass ihr Bauch nicht kleiner wurde, sondern sogar größer – na klar, sie war ja auch tragend! Nach Rücksprache mit dem Vorbesitzer kam die Bestätigung: Es könnte gut sein, da der Hengst mit auf der Weide stand. Unser erster Gedanke war: „Oh wow, wir bekommen ein Fohlen!“ Natürlich waren wir sofort voller Sorgen: Wird es gesund zur Welt kommen? Hat es genug Nährstoffe? Könnten Missbildungen durch die Unterversorgung entstehen? Ach, was soll’s, wir hoffen einfach mal das Beste.

Wir stürzten uns ins Getümmel, fuhren zu Raiffeisen, Krämer und Co., um alles zu besorgen, was das kleine Wunder braucht. Die Frage „Wann kommt das Fohlen?“ blieb unbeantwortet, also beobachteten wir May täglich genau. Zwei Wochen vor dem erwarteten Termin spürten wir, dass es bald losgehen würde – unser Bauchgefühl sagte: „Nicht mehr lange.“ Wir liehen eine Kamera, bekamen WLAN vom Stallbesitzer und saßen jeden Abend vor der Kamera, um zu sehen, was May so treibt.

Am 1. Mai 2024 um 22:55 Uhr war es dann endlich soweit: Die kleine Diana wurde geboren. Wir zogen uns schnell an und fuhren zum Stall, um der frischgebackenen Mutter ein bisschen unter die Arme zu greifen. Am nächsten Morgen sah es für die kleine Maus nicht gut aus: Sie hatte nicht getrunken und war kurz davor, auszutrocknen. Zum Glück war der Tierarzt schnell vor Ort, untersuchte die Kleine und verabreichte ihr eine Spritze, um sie zu stabilisieren.

Um sicherzustellen, dass Diana genug Milch bekam, holten wir Babyflaschen, melkten die Milch direkt von May ab und versorgten die Kleine alle zwei Stunden – Tag und Nacht. Ich, Alexander, übernahm die Tagschicht, während Jenny die Nachtschicht machte. Unser Rückzugsort war ein kleines Zelt in der Reithalle, ausgestattet mit Strohbett, Faltmatratze und Schlafsack – eine ziemlich gemütliche Erfahrung, die wir so schnell nicht vergessen werden.

Und jetzt kommt’s: Die kleine Diana kam mit nur 15 kg und 55 cm zur Welt – alles dran, keine Missbildungen. Ein echtes Wunder, oder? Wir waren natürlich total begeistert, dass alles so perfekt lief, obwohl wir ja eigentlich nur hoffen konnten. Geduldig versuchten wir immer wieder, Diana an das Euter zu gewöhnen. Erst am vierten Tag morgens klappte es endlich – ein Grund zum Feiern, natürlich. Und siehe da: Diana nahm schnell zu, wuchs rasch heran. Durch die intensive Betreuung in den ersten Tagen gewann sie unser volles Vertrauen. Sie legte sich einfach auf unseren Schoß und schlief ein – ein echtes Highlight.

Heute ist Diana ein stolzes, einjähriges Pony, 81 cm groß und wiegt etwa 80 kg.